
Liebe User von CWA,
heute müssen wir Euch leider von einigen sehr unangenehmen Ereignissen berichten. Die Problematik begann am
20.02.06
mit der normalen telefonischen Bestellung von 2 Heilmittelverordnungen für Ergotherapie (HV 18; Anl.1 FK) und Physikalische Therapie (HV 13; Anl.2 FK) in Christians Hausarztpraxis. Die Ausstellung der Rezepte sollte bis zum 23.02.06 erfolgen
23.02.06
telefonische Anfrage in der Hausarztpraxis, ob die Heilmittelverordnungen ausgestellt und abholbereit sind, ergab ein "Nein", Warten bis Freitag.
24.02.06
persönlicher Besuch der Hausarztpraxis zur Abholung der HVO´s, erfolglos. Auskunft des Praxispersonals ergab: Hausarzt muss sich die Verordnungen über das Wochenende genauer überlegen. Nächste Info von Praxis am Montag.
27.02.06
kein Anruf von Praxis erfolgt
28.02.06
telefonische Anfrage in der Hausarztpraxis, ob die Heilmittelverordnungen ausgestellt und abholbereit sind Ergebnis: HVO´s ausgestellt, jedoch von 3 auf 2 und von 4 auf 3 Therapien gekürzt. Daraufhin telefonische Verbindung mit Hausarzt gefordert. Nach langer Wartezeit ergab das Gespräch folgende Aussage des Hausarztes: "Die Krankenkasse verlange wirtschaftlicheres Verordnen und daher könne bei Christian nicht mehr die bisherige Therapieanzahl verordnet werden." Ich machte bereits in diesem Telefonat freundlich aber unmissverständlich klar, dass es keine Verhandlungen über die Menge der Therapien geben wird und verlangte die "Einsetzung in den alten Stand". Meine Frage zur Personifizierung der Verantwortlichen bei der Krankenkasse blieb offen. Also kündigte ich eigene Nachfragen bei der AOK an.
28.02.06
telefonische Anfrage beider Geschäftsstellenleitung der AOK in Zwickau ergab: Es sind keine generellen Kürzungs- oder Streichungsmaßnamen bekannt und schon gar nicht im Zusammenhang mit Christian, dessen besondere Situation dort wie bisher auch auf Verständnis stießt.
01.03.06 ein freundlicher Brief an den Hausarzt wurde verfasst. Hier ein Auszug:
"... Darum bitte ich Sie, Herr Dr. Tützer, Ihre Entscheidung zu revidieren und die Verordnungen in den alten Stand zu versetzen. Bedenken Sie bitte, dass es sich bei Christian um einen sehr jungen Menschen handelt, der noch viele Jahre mit seinen Behinderungen leben muss und das wir alle, alles tun sollten, sein Leben möglichst frei von zusätzlichen Beschwerden zu halten."
Diesen Brief Anl. 3 FK) unterzeichneten die entsetzten und betroffenen Therapeuten mit.
03.02.06
bisher keinerlei Antwort auf den Brief. Ein persönlicher Besuch der Hausarztpraxis brachte die Information, dass über Christians Therapieverordnungen am Mittwoch, den 08.03.06, in Zwickau beim MDK eine Besprechung stattfinden soll, zu der der Hausarzt vorgeladen ist. Vom Praxispersonal bekam ich einen Umschlag mit der Aufschrift "Zur Information" und erhoffte darin weiterreichende Erklärungen und Antworten zu meinem Brief vor zu finden. Dem war leider nicht so. In dem Umschlag fand sich kein einziges Wort, was sich auf meinen Brief bezogen hätte. Es handelte sich um 3 Schreiben (liegen der Redaktion CWA vor), in denen die Krankenkasse für ein im November 2004 verordnetes pflanzliches Abführmittel einen Antrag zur Prüfung auf unrechtmäßige Verordnung gestellt hat.
06.02.06
Zweiter Brief (Anl. 4 FK) an der Hausarzt mit Angebot der Begleitung zum Termin mit dem MDK und dem Angebot zur Unterstützung bei der Klärung der Rezeptierungsproblematik. Auszug:
"...... leider habe ich auf mein Schreiben vom 01.03.2006 noch keine positive Antwort von Ihnen erhalten. Ich werde aber in dieser Angelegenheit noch den von Ihrer Angestellten Schwester Jana benannten Termin (08.03.06), mit dem MDK Gutachter Dr. Müller abwarten. Wenn Sie es wünschen, wäre ich bereit, Sie bei diesem Termin in der Sache Christian Heymer zu begleiten."
"....... In dieser Angelegenheit denke ich jedoch Ihnen weiter helfen zu können. Ich habe Ihnen dazu die zu dem benannten Zeitpunkt (02.11.2004) gültige Ausnahmeliste des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 16.03.2004 beigelegt und die betreffenden Passagen hervorgehoben. Gerne kann ich Ihnen auch die komplette Liste oder auch die aktuelle Liste vom 11.01.2005, die um einige Bereiche erweitert wurde, zur Verfügung stellen."
08.03.06
keine Information aus der Hausarztpraxis zum Ergebnis der Besprechung beim MDK
09.03.06
normale Rezeptbestellung der Medikamente für Christian und erneute Bestellung der HV`s im alten Stand per Fax an die Hausarztpraxis.
09.03.06
Anruf von Schwesternschülerin aus der Hausarztpraxis ergab: Abholung der Rezepte ab Freitagnachmittag möglich, Infos zur Besprechung vom Mittwoch liegen Ihr nicht vor.
10.03.06 12:24 Uhr
persönlicher Besuch in der Hausarztpraxis. Rezepte noch nicht fertig, Arzt nicht zu sprechen. Rezepte wurden für den späteren Nachmittag zugesichert und sollten, da mir aus Termingründen ein erneuter Besuch der Praxis nicht möglich war, zu Hause vorbei gebracht werden.
10.03.06 17:00 Uhr
Rezepte und HVO´s befinden sich im Hause. Medikamente wie bestellt, HVO´s jedoch noch weiter gekürzt. HV 13 von 36 (3 Mal pro Woche) auf 10 (2 Mal pro Woche) und HV 18 von 40 (4 Mal pro Woche) auf 10 (2 Mal pro Woche)
Eine Insiderinformation ergab: zuständig für diese ungeheuerlichen Kürzungen sei ein Dr. Müller des MDK, der diese Menge für eine ausreichende Versorgung hält.
11.03.06
Veröffentlichung der Problematik auf CWA und der Details in Fachkreise unter der neuen Rubik: "Christians Therapieprobleme".
Unser nächster Schritt wird am Montag ein Anruf bei Dr. Müller des MDK, mit der Bitte um einen Termin zur Klärung der Angelegenheit sein. Zeitgleich wird ein Schreiben an das Beschwerdemanagement der AOK gesandt.
Christians Therapeuten gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank! Sie behandeln Christian bereits seit 2 Wochen so wie bisher weiter! Meine Hochachtung!
Wir bitten alle unsere User um Unterstützung.
Teilt uns Euere Erfahrungen bei der Verordnung von Therapien mit!
Welche Mengeneinheiten bekommen Euere Patienten verordnet?
Was sollten wir jetzt weiter unternehmen?
Nutzt bitte für die Kommunikation unser Gästebuch, das Kontaktformular oder die Mailadresse info@christian-wach-auf.de
12.03.06
Wir bedanken uns bei unseren Usern für die bereits zahlreich eingegangenen Mails! Bitte sendet uns weitere Hinweise und Tipps!
14.03.06
Viele wichtige Informationen kamen von der Lumia Stiftung, dem Verein SHT- Patienten in Not. Mit Dr. Müller des MDK Chemnitz konnte am 13.03.06 ein Telefontermin für Mittwoch 15.03.06 vereinbart werden. Die "Kassenärztliche Vereinigung Sachsen" (KVS) oder die "Geschäftsstelle der Prüfgremien der Ärzte und Krankenkassen Sachsen" scheint nach unserer bisherigen Recherche den MDK eingeschaltet zu haben. Eine Anfrage (Anl. FK) an die AOK wurde versandt.
15.03.06
Telefonat mit Dr. Müller (MDK-Chemnitz) ergab: Auftrag für die Prüfung der Verordnungsmenge erging vom Team Genehmigungen Heilmittel, speziell Frau Persdorf. Dr. Müller habe dann am 08.03.06 im Telefonkontakt mit Dr. Tützer die medizinische Notwendigkeit auf 10 x 2 Therapien Ergo und 10 x 2 Therapien KG festgelegt.
Kommentar CWA: Ein traurige Ungeheuerlichkeit ! Ohne den Patienten zu sehen, ohne Therapieberichte zu kennen, werden Therapien gestrichen. Als Hintergründe scheinen hier immer mehr die Wirtschaftlichkeitsprüfung der Hausarztpraxis und die wahrscheinlich nicht oder nicht richtig dokumentierte Anmeldung von Christian als Praxisbesonderheit mit der internen Codenummer 99250 zu Tage zu treten.
Telefonat mit Frau Persdorf (Sachbearbeiterin Team Genehmigungen Heilmittel) ergab: Frau Persdorf teilte mit, dass Sie Aufgrund meiner Nachfrage über die GS Zwickau, die Prüfung über den MDK angeordnet hätte. Eine Einladung meinerseits, sich über Christian ein eigenes Bild zu machen und dazu uns zu kommen lehnte Frau Persdorf leider ab, versprach aber die eingereichte HV 13 (10 x 2) sofort zu bearbeiten und zuzusenden. Für morgen (16.03.06) wurde mir ein Rückruf der Teamleiterin Frau Weber zugesichert um nochmals über die entstandene Problematik zu sprechen.
Kommentar CWA: Trotz guter Kommunikation und einem gewissen Verständnis für die Situation von Christian, war es leider noch nicht möglich die Einsetzung in den alten Stand zu erzielen. Weiter Beschwerdebriefe an höhere Stellen und die Information der Medien werden sich wohl nicht vermeiden lassen.
16.03.06
Telefonat mit Frau Weber (Teamleiterin FB Genehmigungen Heilmittel, AOK-Chemnitz) ergab:
Die derzeit verordneten Heilmittelverordnungen sind definitiv das Ergebnis des Telefonates MDK <> Hausarzt. Ich bekam erstmals zu erfahren, dass sich die Kürzungen nicht nur auf Bobath/Voitha und Ergo beziehen, nein alle weitern KG Verordnungen wurde ebenso um die Hälfte gekürzt. Auf meine Nachfrage wie denn mit einer im alten Stand ausgestellten HV verfahren würde, bekam ich die Information, dass dann der MDK erneut den Auftrag zur Prüfung bekommen würde. Zusätzliche Unterlagen wären bei der Entscheidungsfindung hilfreich. Dies konnte ich zusagen.
Kommentar CWA: Im Laufe des Gesprächs, ist es vermutlich gelungen, die Dringlichkeit zu vermitteln und deutlich klarzustellen das die Sache nicht auf sich beruhen wird und ebenso keine Testpausen akzeptiert werden. Im Moment werden bis zur neuen HV-Genehmigung nur weitere Maßnahmen geplant, hier aber nicht angekündigt. Es gibt aber eine sehr positive Nachricht! ( für unsere registrierten User in Fachkreise online gestellt )
20.03.06
Anruf von Frau Weber: Nachfrage zur angekündigten Ergo HV mit Begründungsunterlagen. Der Versand am letzten WE, wurde von mir bestätigt. Kurze Anfrage bezüglich meiner Anfrage/Beschwerde an das Beschwerdemanagement, die jetzt zu Frau Weber weitergeleitet wurde. Ein schriftliche Antwort wurde von mir erwünscht.
Kommentar CWA: Die Zuarbeit unserer einzelnen Therapeuten klappt ausgezeichnet, da sie aus eigenem Interesse die Dokumentation des Therapieverlaufes weitergeführt hatten (siehe Fachkreise), obwohl die Berichte vom Hausarzt nicht mehr angefordert wurden. Die Kommunikation mit Christans Hausarzt ist weiterhin gestört. Eine Antwort auf die beiden Briefe ist bisher nicht eingegangen. Dafür aber jede Menge Informationen zu weiteren Patienten, deren Therapien ebenfalls zeitgleich gekürzt oder gar ganz gestrichen wurden sind. Ein dritter Brief, zusammen mit der neuen Rezeptanforderung für KG ist in Arbeit.
22.03.06
Post von Frau Weber: Schriftliche Stellungnahme zu der Anfrage /Beschwerde an das Beschwerdemanagement vom 14.03.2006 (siehe FK)
22.03.06
Anruf von Frau Weber: Eingangsbestätigung für die Ergo HV mit Therapiebericht. Bitte um Zusendung weiterer Therapieberichte von KG und Voitha, für die Weiterleitung und erneute Prüfung durch dem MDK. Dieser Bitte wurde zugestimmt. Mit der neuen HV- Anforderung gehen die Therapieberichte an den Hausarzt und an Frau Weber.
Kommentar CWA: Die Kommunikation mit der Teamleiterin Frau Weber ist zur Zeit auf einem guten, sachlichen Stand. Mit Übersendung der weiteren Therapieberichte (online in FK), hoffe ich auf ein tieferes Verständnis um die besondere Situation mit Christian. An dieser Stelle einen großen Dank an Christians Therapeuten Team, die zum 23.03.06 alle Ihre Berichte fertig gestellt haben.
27.03.06
Ein dritter Brief wurde an Christians Hausarzt gesandt. Er enthielt unter anderem die erneute und dringliche Bitte, Christians HVO´s doch nun endlich wieder wie bisher zu verordnen. Eine ausführliche Therapiedokumentation uber die Bereiche der Krankengymnastik wurde ebenfalls mit zugestellt.
............Ich bitte Sie Herr Dr. Tützer nochmals, eindringlich darum, die neu benötigten Heilmittelverordnungen, wie in der Anlage beantragt auszustellen. Helfen Sie bitte Christian so wie bisher, auf seinem schweren Weg!..............
Zugleich wurde in dem Schreiben darum gebeten, doch mit einem persönlichen Gespräch (Vorschlag 29.03.06; 20:30 Uhr) das zur Zeit bestehende Kommunikationsproblem zu lösen.
Die Leiterin der Lumia-Stiftung für Kinder/Jugendliche im Wachkoma Diplom-Psychologin Beatrice Huber aus Berlin, unterstützte uns ebenfalls mit einem Schreiben an den Hausarzt.
Kommentar CWA: Bis jetzt, 29.03.2006; 18:30 Uhr erfolgte keine Reaktion auf das Schreiben. Auch der Terminvorschlag wurde weder bestätigt, noch neu angesetzt. Vielen Dank an Frau Huber für Ihre Hilfe. Ihr Einsatz für Christian und damit uns, ist schon immer unverzichtbar.
30.03.06
Eine Schreiben des Hausarztes ist am Abend eingegangen. Es enthält eine medizinische und eine wirtschaftliche Begründung für die Änderung der Verordnungsmenge. Die Probleme bei der Anerkennung von Christian als Praxisbesonderheit wurden dargestellt. Das Schreiben endete mit der Aussage, dass es keine Änderung der Kürzung geben werde.
Kommentar CWA: Es ist erst einmal als erfreulich zu bezeichnen, dass es eine Reaktion seitens des Hausarztes gegeben hat. Die getroffenen Aussagen müssen jedoch nun von externen Stellen geprüft werden. Die weitere Vorgehensweise sowie die folgenden Handlungsabläufe müssen nun neu festgelegt werden.